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Canon / Non-Canon

 
Canon (lat.)
Kanon. Begriff der ursprünglich in der Theologie verwendet wurde und die als gültig anerkannten Sammlungen der heiligen Schriften bezeichnete. Später wurde canon auch für das allgemeine verbindliche Kirchenrecht übernommen. ( siehe Corpus iuris canonici und Codex iuris canonici )

Heute beschränkt sich der Begriff canon nicht mehr nur auf den theologischen Bereich sondern ist generell ein Synonym für Grundsatz bzw. Maßstab.


Der Begriff "canon" wird auch im Zusammenhang mit STAR TREK sehr oft benutzt. In den nunmehr fast 40 Jahren in denen es bereits dieses von Gene Roddenberry erfundene TV - ScienceFiction Projekt gibt haben sich durch die 6 Serien (inkl. "The Animated Series"), 10 Kinofilmen, ca. 500 Büchern und Comics und nicht zu vergessen die unzähligen Fan Fiction Produkte eine Vielzahl an verschiedenen Informationen angesammelt. Aber was davon ist wirklich offiziell? Was wurde von Paramount Pictures und den Verantwortlichen von Star Trek abgesegnet und ist damit für alle Zeiten verbindliches Datenmaterial das die Autoren zukünftiger Star Trek Projekte beachten müssen/sollten?

Auf der offiziellen Star Trek Homepage [ http://www.startrek.com ] findet man zu diesem Thema folgende Stellungnahme:

As a rule of thumb, the events that take place within the real action series and movies are canon, or official Star Trek facts. Story lines, characters, events, stardates, etc. that take place within the fictional novels, the Animated Series and the various comic lines are not canon.

There are only a couple of exceptions of this rule: the Jeri Taylor penned novels "Mosaic" and "Pathways". Many of the events in these two novels feature background details of the main Star Trek: Voyager characters. (Note: There are a few details from an episode of the Animated Adventures that have entered into the Star Trek canon. The episode "Yesteryear", written by D.C. Fontana, features some biographical background of Spock.)

Übersetzt bedeutet dies also, das ausschließlich die Informationen canon sind die im Rahmen der 5 Serien und 10 Kinofilmen die im TV bzw. im Kino zu sehen waren. Alle anderen Daten sind als inoffiziell einzustufen. Das schließt auch die Zeichentrickserie ein die in den 70er Jahren von Paramount produziert wurde. Die einzigen Ausnahmen sind die beiden Jery Taylor Bücher "Mosaic" und "Pathways" sowie die Zeichentrickfolge "Yesteryear" die auch eingeschränkt canon sind. Und zwar alle Details die Hintergrundinformationen zu den Charakteren bieten sind als offiziell anzusehen.

Auf den ersten Blick erscheint diese Stellungnahme durchaus verständlich und eindeutig. Bei näherer Betrachtung und bei der Anwendung in der Praxis treten jedoch schnell Fragen zu Sonderfällen auf und es wird erforderlich das offizielle Statement richtig zu interpretieren.

Hier einige Problemfälle bei denen eine klare Einstufung nicht auf den ersten Blick möglich ist:
 
 

  •  Bücher die auf den Kinofilmen basieren:
  • Hier spreche ich ausschließlich von den Büchern "Star Trek I: Der Film", "Star Trek II: Der Zorn des Khan", etc - also die Romane die bereits aufgrund des Titels darauf schließen lassen, dass es sich bei der Handlung um die der Kinofilme handelt.

    Die wohl wesentlichste Richtlinie hierfür findet man direkt in der bereits erwähnten offiziellen Stellungnahme in den StarTrek.com FAQ: "...the events that take place within the real action series and movies are canon...".Die Handlungen die innerhalb der Serien und Filmen dargestellt/beschrieben werden sind canon. Grundsätzlich eindeutig: Die Bücher zu den Kinofilmen sind offiziell da theoretisch lediglich die in der Kinoversion des jeweiligen Star Trek Films gezeigten Handlungen niedergeschrieben werden.

    Aber was ist, wenn die im Film beschriebenen Szenen in den Büchern vom Autor im Rahmen der künstlerischen Freiheit anders erzählt bzw. neue Szenen hinzugefügt werden um die Handlung auszubauen? Hierfür findet man in der Richtline den Abschnitt "...Story lines, characters, events, stardates, etc. that take place within the fictional novels...". Demnach fallen alle diese vom Autor des jeweiligen Buches durchgeführten Änderungen in die gleiche Kategorie in der auch alle herkömmlichen Star Trek Romane im Gesamten fallen und sind daher nicht canon. Dies gilt auch für den Roman "Star Trek - The Motion Picture" der von Gene Roddenberry persöhnlich geschrieben wurde! Roddenberrys früherer Assistent, Research Consultant Richard Arnold, der in den späten 80er und 90er Jahren unter anderem für die Lizensierung von Star Trek Mechandise zuständig war, sprach diesen Punkt 1991 in einem Interview mit Timothy Lynch an:

    " ...The novelization that Gene wrote himself, of Star Trek: the Motion Picture, he does not consider canon either, because he also went off on tangents, that he said that it's okay for individual writers to do that, and he certainly had some fun with it himself, filling in parts of the puzzle that he never would've been able to do on film, it would've been a ten-hour movie, but he doesn't want even that used for canon, because otherwise, where do you draw the line? Which books are accepted and which aren't?... ".

    Quelle: Google Groups: rec.arts.startrek


    Gene Roddenberry hat also bewusst die Handlungen von allen Romanen - egal von welchem Autor sie stammen - als "non-canon" eingestuft. Auch sein eigenes Buch welches teilweise Handlungen beschreibt welche nicht im offiziellen Kinofilm gezeigt bzw. erwähnt werden. Damit zog er eine klare und deutliche Linie zwischen dem offiziellen Serien/Filme-Canon und den Romanen die unter dem Markennamen "Star Trek" lizenziert sind um alle etwaigen späteren Diskussionen darüber zu vermeiden. Romane über Kinofilme sind also bestenfalls detailgetreue Wiedergaben von Canon-Material - also im Film enthaltene Szenen - aber keinesfalls eigenständigen Werke welche das s.g. Prädikat "canon" erhalten.

     
     

  • Sekundärliteratur
  • Vor allem in den letzten 10 Jahren wurden zum Thema "Star Trek" unzählige Fachbücher veröffentlicht in denen Hintergrundinformationen zu den technischen Elementen, Charakteren, etc. vermittelt werden. Hier kann man jedoch nur schwer eine allgemeine Klassifizierung in "canon" oder "non-canon" vornehmen. Es ist jedoch möglich, einzelne Bücher nach einer Testphase als "glaubwürdig" oder "nicht glaubwürdig" einzustufen. So sind zum Beispiel die Sammelhefte "Star Trek - Die offiziellen Fakten und Infos" trotz des irreleitenden Titels keineswegs offiziell. Auch wenn einige Informationen darin korrekt sind, sind viele andere enthaltene Daten reine Vermutungen der Herausgeber um Lücken in den von den Drehbuchautoren der Serien/Filmen definierten Storylines zu füllen.

    Folgende Bücher werden hingegen von der Mehrheit als offiziell angesehen:


    - "Star Trek Encyclopedia" von Michael & Denise Okuda
    - "Star Trek Chronology" von Michael Okuda
    - "The Next Generation - Technical Manual" von Michael Okuda & Rick Sternbach
    - "Deep Space 9 - Technical Manual" von Herman Zimmerman & Rick Sternbach


    Das letztere - "DS9 Technical Manual" - beinhaltet leider auch einige Punkte die denen aus der Serie widersprechen jedoch überwiegt das offizielle und glaubwürdige Datenmaterial. Hier und auch bei allen anderen Fachbüchern bin ich der Meinung, dass nichts so schwer wiegt wie die Folgen/Filme selbst und das Kino und TV in allen Fällen die höchste Instanz ist. Das einzige wirkliche Nachschlagewerk dem man nach aktuellem Stand quasi bedingungslos vertrauen kann ist die "Star Trek Encyclopedia". Aber auch die anderen Werke von Michael Okuda sind vertrauenswürdig da der Autor seit Jahrzehnten für Star Trek im Produktionsteam tätig ist und wohl das größte Fachwissen aller Trek-Mitarbeiter aufweist. Man muss jedoch beachten, dass auch im glaubwürdigsten Buch Fehler auftreten können. - So wie es auch in den Folgen selbst oft der Fall ist. Eine Star Trek Bibel die die einzig wahren Fakten beinhaltet existiert nicht.

     
     

    Geschnittene Szenen:

    Vor allem in den letzten Jahren werden von den Star Trek Kinofilmen in unregelmäßigen Abständen "Special Editions" veröffentlicht die neben diversen Hintergrundinformationen auch geschnittene Szenen enthalten die in der Kino- und TV-Version der Filme nicht zu sehen waren. Hier einige Beispiele:

    - Zwei Szenen mit Kadett Peter Preston in "Der Zorn des Khan"
    - Eine Botschafterszene auf Nimbus III in "Auf der Suche nach Mr. Spock"
    - Alle Szenen mit Colonel West in "Das unentdeckte Land"
    - Die Schlussszenen ( z.B. Picard's Gurt) in "Nemesis"
    - etc.

    Diese geschnittenen Szenen sind zu 100% canon da sie in den bisherigen Film-Versionen lediglich herausgeschnitten wurden, jedoch in einer filmrechtlich betrachtet gleichwertigen Version nachträglich wieder eingebaut wurden. Peter Preston, Colonel West, etc. sind also wie Picard und der Deltaflyer offizielle Elemente des Star Trek Universums.

    Anders sieht die Situation jedoch bei geschnittenen Szenen aus die es (bisher) nie in eine offizielle Filmversion geschafft haben. Ein Beispiel hierfür ist Saaviks halb-romulanische Herkunft ("Der Zorn des Khan"). Diese Szene wurde zwar im Rahmen der Dreharbeiten gefilmt aber nicht in die endgültige Fassung mit einbezogen. - Auch im "Director's Cut" wurde es nicht nachträglich eingefügt. Dieser Ausschnitt - und alle anderen vom Prinzip ähnlichen "deleted scenes" - sind also kein Teil des offiziellen Star Trek Universums weil es einfach nur eine von vielen alternativen Handlungselementen war die während der Produktion gedreht aber nie in den fertigen Film integriert wurde. Dies ist jedoch die einzige Möglichkeit ein offizieller Teil von Star Trek zu werden. In der "Star Trek Encyclopedia - 3rd Edition" wird zwar ihre angebliche Herkunft in einer Randbemerkung erwähnt aber auch eindeutig klargestellt das es keine offizielle biographische Information ist.
     
     

  •  Widersprüche zwischen Bild und Ton:
  • In vielen Fällen treten in den Serien und Filmen kleinere aber auch oft relevante Widersprüche zwischen einer expliziten Aussage und dem was man onscreen sieht auf. Dies sind meist Fehler in der Ausstattung wo - um ein beliebiges Beispiel zu nennen - ein Offizier eindeutig mit "Commander" angesprochen wird, dieser aber die Rangpins eines "Lieutenant" trägt. Ein prominentes Beispiel hierfür ist Miles O'Brien der zwar in der Serie "The Next Generation" mit "Chief" [ = Chief Petty Officer ] angesprochen wird, jedoch stets die Rangpins eines Fähnrichs bzw. sogar die eines Lieutenant's trug.

    Das bekannteste und auch offensichtlichste Beispiel für einen Widerspruch zwischen Bild und Ton ist das unterschiedliche Aussehen von Lt. Saavik in "Der Zorn des Khan" und "Auf der Suche nach Mr. Spock". In diesen beiden Kinofilmen spielte jeweils eine andere Schauspielerin den Part der Vulkanierin die storyseitig aber stets der gleiche Filmcharakter war.

    Egal aus welchem Grund auch immer eine Diskrepanz zwischen Bild und Ton auftritt, im Zweifelsfall ist immer der gesprochene Teil der offiziellere. Vereinfacht ausgedrück: "Das was man hört gilt mehr als das was man sieht". Das liegt daran, das in vielen Folgen und Filmen die Ausstattung nicht exakt zum Drehbuch passt. - Sei es aus Budgetgründen oder weil einfach bestimmte passendere Gegenstände wie Rangpins, etc. nicht verfügbar waren. Da im offiziellen Drehbuch, der die Grundlage für das Canon-Material darstellt, die Dialoge genau festgelegt sind, das Aussehen der Ausrüstungsgegenstände, etc. jedoch vernachlässigt wird ist in jedem Fall für die Beurteilung der gesprochene Teil der Episoden und Filme der Vorzug zu geben.
     
     

  • Lizenziertes Merchandise:
  • Merchandise Artikel - das sind im Detail alle Romane, PC Spiele, Sammelkarten, Figuren, etc. - die unter dem Markennamen "Star Trek" kommerziell vertrieben werden sollen, müssen von Paramount Pictures offiziell lizenziert werden. Die für diesen Vorgang verantwortlichen Paramount-Mitarbeiter stellen damit sicher, dass der Markenname durch die Vielzahl an verschiedenen Produkten nicht "beschmutzt" und die Integrität von "Star Trek" im Gesamten nicht negativ beeinflusst wird.

     Durch diese Lizenzierung stellt sich damit die Frage, ob die von Paramount Pictures genehmigten Star Trek Produkte nun auch im Sinne des "Canon" offiziell sind. Zumindest bei den Romanen kann man diese Frage schnell beantworten, schließlich wird auf deren Status auch in der offiziellen Richtline von StarTrek.com hingewiesen, derzufolge alle "fictional novels" nicht canon sind. Auch wenn nun PC Spiele und alle anderen Merchandise Artikel in dem besagten Artikel nicht erwähnt werden, kann man trotzdem davon ausgehen, dass auch diese zwar von Paramount lizenzierten aber nicht selbst erstellten Produkten keinesfalls canon sind und daher nicht zum offiziellen "Star Trek Universum" gehören.

    In dieser Angelegenheit muss man jedoch beachten, dass diese Lizenz das ausdrückliche Recht beinhaltet neben den offiziellen Charakteren und Storylines der bisherigen Star Trek Geschichte auch neue Ideen von Seiten der Autoren und Hersteller einzubauen sofern sie dem Grundgedanken und den gesetzten Grenzen von Star Trek nicht widersprechen. Durch die damit erlaubte künstlerische Freiheit entsteht vor allem im Roman-Bereich des Merchandise ein eigenes so genanntes "Sub-Universum" das mitunter ähnlich komplex ist wie das offizielle "canon Star Trek Universum". Unterschiedliche Autoren verwenden partnerschaftlich von ihnen erfundene Charaktere und Storylines um damit roman&uumlbergreifend ein zusammenhängendes Gebilde zu erzeugen welches zwar "nicht canon" ist jedoch zum so genannten "erweiterten Star Trek Universum" zählt welches eine eigene Sparte im allgemeinen "Star Trek Canon" darstellt. Das große Problem bei diesem erweiterten Canon ist jedoch, dass sich die Produzenten der Serien und Filme nicht an die dort entstandenen neuen Informationen halten müssen und auch die Autoren von anderen Star Trek Romanen nicht verpflichtet sind ihre Geschichten an diese Hintergrundinformationen anzupassen. Dadurch enstehen unweigerlich erneut Widersprüche innerhalb des Star Trek Universums welche ursprünglich durch die strenge Einhaltung des Paramount-Canons verhindert werden sollten.
     
     

  • Design der USS Titan (Luna Klasse):
  • Ein weiterer Sonderfall in der Canon-Auslegung ist das Design der USS Titan. Dieses Schiff ist laut Star Trek X - Nemesis das Schiff welches William Riker als Captain übernommen hat.

    2005 hatte der US Buchverlag "Pocket Books" einen Wettbewerb veranstaltet bei dem Fans ein Design für das nie onscreen gezeigte Raumschiff erstellen sollten. Herbst 2005 wählte eine Jury den besten Entwurf und kürte das Design zum "offiziellen Pocket Books Titan Design". Da in der Jury unter anderem Paramount Mitarbeiter wie Michael Okuda und Rick Sternbach saßen und das Design auswählen, stellt sich nun die Frage wie offiziell das neue Design nun für den offiziellen Paramount-Canon ist.

    Man muss hierbei bedenken, dass nach dem Ende von "Star Trek Enterprise" und der bisher nicht geplanten Fortführung der Kinofilme nicht mehr Paramount direkt für das weitere Bestehen Star Treks verantwortlich ist sondern alternative Formen wie Bücher und dergleichen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Der Buchverlag "Pocket Books" stellt unter diesem Aspekt die mächtigste Variante dar da derzeit verstärkt Romane veröffentlicht werden die sogar eine Kontinuität aufweisen die über reguläre Romanreihen und Autoren hinausgehen. Wenn also nun der Pocket Books Verlag zusammen mit dem bisherigen Star Trek Chefdesigner Rick Sternbach ein Raumschiffdesign festlegt dann hat dies zwar derzeit lediglich Auswirkungen auf deren Romane, es ist aber durchaus möglich, dass dieses Design in einer eventuellen zukünftigen Trek-Produktion verwendet wird. Bis dahin ist jedoch das Design der Titan vollständig inoffiziell was den Paramount-Canon betrifft. Erst wenn dieses in einer TV- bzw. Kino Version von Star Trek gezeigt bzw. auf der offiziellen Homepage StarTrek.com erwähnt wird, kann man dieses Fanprojekt als canon betrachten.

    Die Chancen für eine solche Legitimation stehen grundsätzlich nicht schlecht. Wie bereits erwähnt war der bisherige Star Trek Chefdesigner Rick Sternbach und die ebenso bedeutenden Paramount Mitarbeiter Michael Okuda und Doug Drexler die großen Einfluss auf eventuelle weitere Star Trek Produktionen haben würden in der Jury und haben damit den Entwurf abgesegnet. Da das allgemeine Fandom in dieser Hinsicht sehr festgefahren ist und nur schwer von ursprünglichen Meinungen abzubringen ist, ist es aus heutiger Sicht unwahrscheinlich, dass Rick Sternbach oder Doug Drexler ein völlig neues Design für die Titan entwickeln würden wenn zuvor schon ein anderes halboffizielles Design in den Büchern und sonstigen Pocket Books Publikationen verwendet wurde.
     
     

    Soviel zu den wichtigsten Problemfällen die mit der offiziellen Canon-Regelung auftreten. Abschließend bleibt nur noch zu sagen, dass egal was auch immer nach den strengsten Regeln als canon eingestuft wird im Endeffekt die Star Trek Autoren zukünftiger Projekte selbst entscheiden welche Informationen canon sind oder nicht. Da es keinen fixen einzelnen Autor für alles was Star Trek ist gibt sondern inzwischen unzählige verschiedene an den offiziellen Serien arbeiten und auch die Anzahl der einzelnen Trek-Informationen mit jeder Filmminute größer wird entstehen immer mehr Kontinuitäts- und sonstige Fehler die den "alten" Fakten widersprechen. Deshalb der letzte und wohl wichtigste Punkt zu diesem Thema:
     
     

  •  allgemeine Fehler in den Filmen und Serien:
  • Durch die wie erwähnt immer größere werdende Anzahl an Folgen und Filmen wird es für die Autoren die selbst of keine Trek-Fans sind und dies nur beruflich machen fast unmöglich, eine einheitliche Kontinuität zu bewahren. Fakten die im Jahr 1966 onscreen gezeigt wurden werden zum Beispiel 2003 wieder widerlegt. Welche Information aus welcher Zeit ist jetzt korrekt? Ein beliebtes Beispiel ist die Farbe des klingonischen Blutes. In "Star Trek VI" noch rosa, wurde in der Serie "Deep Space 9" plötzlich dunkelrot.

    Man könnte jetzt zwar festlegen, dass der letzte Stand der ist der zählt aber das ist nicht wirklich befriedigend. In Wahrheit sind immer beide Wahrheiten offiziell. Dem pflichtbewussten Fan bleibt hier nur die Möglichkeit sich selber Theorien zu überlegen wie beide unterschiedlichen Fakten erklärbar sind. Natürlich immer im Rahmen der vorhandenen ebenfalls offiziellen Informationen. Im genannten Fall des klingonischen Blutes könnte man vermuten, dass sich die Klingonen aufgrund irgendeines Zwischenfalls genetisch verändert haben und sich so die Farbe des Blutes verändert hat. Das würde auch ihr unterschiedliches Aussehen in TOS und den darauf folgenden Serien erklären. Wobei dann auch wieder die Frage auftritt warum sie in "Enterprise" gleich aussehen wie in TNG. Aber das ist eine andere Geschichte über die sich schon Generationen von Fans den Kopf zerbrochen haben.


    Anhand der eben beschriebenen Punkte kann man jetzt leicht ein generelles "Verhaltensmuster" bei der Entscheidung "Canon oder nicht canon?" erkennen. Die erste Instanz sind immer die Episoden und Filme selbst. Alles was gesagt und gezeigt wird ist offiziell und als canon zu betrachten. - Egal wie unsinnig eine so erhaltene Information auch klingen mag. Die glaubwürdigen Fachbücher sind im Grunde auch nur eine Ansammlung an Fakten die direkt aus den Serien und Filmen (englische Tonspur versteht sich von selbst) stammen und gegebenenfalls nur miteinander verknüpft werden wenn Verbindungen zu anderen Trek-Serien bestehen. Sobald nach einer Kontrolle eine in Fachbüchern enthaltene Information nicht am Bildschirm überprüft werden kann wird es kritisch für den Autor. Die einzige Ausnahme dürften wohl die technischen Handbücher von Michael Okuda sein wo ein größerer Spielraum erlaubt ist bei Zusatzinformationen die nicht den bisherigen Fakten widersprechen. Das liegt jedoch einzig und allen daran weil Okuda einen recht großen Einfluss auf die verschiedenen Serien und Filmen hat.
     

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